Kelheim – Weltenburg – Donaustauf
Die Nationaldenkmäler Ludwigs I. (Befreiungshalle, Walhalla) und das Asam-Kloster WeltenburgAuf dieser Exkursion werden die imposanten Nationaldenkmäler Ludwigs I. von Bayern aufgesucht, also die Befreiungshalle in Kelheim und die Walhalla in Donaustauf. Ziel ist aber auch das unweit der Befreiungshalle gelegene weltberühmte Kloster Weltenburg als absolutes Hauptwerk des bayerischen Barocks erschaffen von den Gebrüdern Asam. Somit sind Hauptwerke des Klassizismus und des Barock Programm dieses Tages: (1) Nationaldenkmäler wie in Kelheim und Donaustauf sind Erinnerungsorte im Rahmen des Kultes einer Nation. Der Nationalismus seit der frühen Moderne und die mit ihm einhergehende Nationalromantik waren ursächlich für diese besondere Gattung der Architektur. In aller Regel handelt es sich um Monumentalarchitekturen an besonderen Orten, die häufig als Gesamtkunstwerke konzipiert wurden. Hier finden wir auch Fresken und Kolossalskulpturen sowie gewaltige Reliefs, welche an die nationalen Helden erinnern und ihre Taten zur Darstellung bringen. Viele dieser Monumente knüpfen an antiken Traditionen an und sind klassizistisch. Dies gilt in besonderer Weise für die Walhalla des königlichen Architekten Leo von Klenze wie auch die Befreiungshalle Friedrich von Gärtners und Klenzes mit ihrem gewaltigen plastischen Schmuck nach Entwürfen Ludwig Schwanthalers. Der Nachbau des Parthenons in Donaustauf als „Walhall“ großer Deutscher und der kühne Zentralbau in Kelheim als Erinnerung an die Befreiungskriege zählen zu den prominentesten Nationaldenkmälern Europas. (2) Nicht minder prominent ist mit Kloster Weltenburg eines der faszinierendsten Klöster Europas. Diese „Perle“ des Asam-Barocks zeugt mit ihrer Kirche von der großen Idee des barocken Gesamtkunstwerks im Geiste des grandiosen Gian Lorenzo Bernini, der als „Chefkünstler“ der Päpste das Konzept maßgeblich entwickelt hatte und welches die beiden begnadeten bayerischen Barockmeister so trefflich in ihrem Sinne zu interpretieren verstanden. Mehr Pracht und Glanz „ad maiorem dei gloriam“ scheint mit den Mitteln der Kunst unmöglich.
Die Monumente werden vor Ort beschrieben und analysiert und im historischen und geistesgeschichtlichen Kontext inklusive ihrer kunsttheoretischen Aspekte gewürdigt.
Referent/in
Dr. Stefan Schmitt