George Tabori
Bühnenautoren im Spiegel der Zeit: Spannend – unterhaltsam – lehrreich.George Tabori (1914-2007), geboren als György Tábori in Budapest, war ein britischer Drehbuchautor, Schauspieler, Sprecher, Schriftsteller, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur. Den Begriff „Regisseur“ lehnte er für sich als zu autoritär ab und bezeichnete sich stattdessen als „Spielmacher“. Tabori wurde aufgrund seiner angenehmen Arbeitsweise vom Großteil seiner Schauspieler sehr geschätzt. In seinen Theaterstücken setzte er dem Grauen von Rassismus und Massenmord oft schwarzen Humor und absurde Komik entgegen.
Wegen seiner jüdischen Herkunft sah er 1933 die Notwendigkeit, Deutschland zu verlassen. Zunächst ging er zurück nach Budapest, 1935 emigrierte er dann nach London, wo er als Journalist und Übersetzer arbeitete. 1941 erhielt er die britische Staatsbürgerschaft. Zwischen 1941 und 1943 ging er als Auslandskorrespondent nach Sofia und Istanbul, mit Abstechern nach Palästina und Ägypten. Später zählte Tabori diesen Lebensabschnitt zu seinen glücklichsten. Bis 1947 war er wieder in London. Ab 1947 lebte Tabori in den USA, zunächst in Hollywood, dann in New York. Hier arbeitete er als Drehbuchautor und Theaterregisseur unter anderem mit Alfred Hitchcock und mit Bertolt Brecht zusammen. 1971 kehrte er nach Deutschland zurück. Ab 1986 erreichte er in Wien (Theater Der Kreis, Burgtheater) und seit 1999 in Berlin beim Berliner Ensemble den Höhepunkt seiner Theaterkunst. Viele Theaterfreunde schätzten den in seinen letzten Jahren „dienstältesten Theatermacher der Welt“ als den inoffiziellen „Theaterkönig“. (Wikipedia)
Referent/in
Peter Glotz